von SW Bernburg | A. Jeschke
Auf dem Gelände des Blockheizkraftwerkes (BHKW) der Stadtwerke Bernburg in Friedenshall hat vergangene Woche eine imposante Schwerlastaktion stattgefunden. Mit großem Aufwand wurde das sogenannte Modul 4 per Kran und Tieflader aus seiner bisherigen Position ausgehoben und in eine benachbarte Halle zur Zwischenlagerung gebracht. Das rund 20 Tonnen schwere Aggregat bleibt unangetastet – erneuert wird ausschließlich die umgebende Anlagentechnik inklusive Abgassystem.
Die Arbeiten sind Teil eines groß angelegten Modernisierungsprojekts und sollen bis Ende August 2025 abgeschlossen sein. Geplant ist eine Umbauzeit von etwa sechzehn Wochen.
Ein Blockheizkraftwerk erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme – ein Prinzip, das als Kraft-Wärme-Kopplung bekannt ist. Dabei wird in einem Motor oder einer Turbine durch die Verbrennung von Gas oder anderen Energieträgern mechanische Energie erzeugt, die anschließend einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Die entstehende Abwärme wird nicht ungenutzt abgegeben, sondern für Heiz- oder Warmwasserzwecke weiterverwendet. BHKW-Module wie das Modul 4 sind zentrale Bausteine dieses Systems und tragen zur effizienten Energieversorgung bei.
Im Zuge der Umbauten entsteht außerdem eine neue Grube, in der künftig ein Tank mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Litern installiert wird. Dieser wird mit Harnstoff befüllt – einer Flüssigkeit, die in modernen Anlagen zur Abgasnachbehandlung eingesetzt wird. Der sogenannte SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction) nutzt den Harnstoff, um Stickoxide aus den Abgasen in harmlosen Stickstoff und Wasserdampf umzuwandeln. Das dient der Einhaltung strenger Emissionsgrenzwerte und ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.
Während des Umbaus laufen die übrigen Anlagen weiter und sichern die Energieversorgung der Region.